Österreicher für Zürich

* Startseite   * Über...   * Archiv   * Gästebuch   * Kontakt   * RSS Feed

Österreicher für Zürich

Alter: 25
Beruf: Programmierer
aktuelles Lebensziel:
Mit Kühen reden können
Bester Song zZ:
September : Cry For You
beste TV Sendung zZ:
Karambolage @ arte

    follow me on Twitter






    VV klicken, mir Geld! VV
    ΛΛ klicken, mir Geld! ΛΛ


    Powered by Blogger



    A croatian summer dream
    Revisiting red earth
    Samstag, 01.07.2006

    Dank Klimaanlage und Timerfunktion derselbigen habe ich so gut wie noch nie geschlafen. Mist, ich brauch auch unbedingt so eine zu Hause, denn in Deutschland ist es tatsächlich nur 3° kälter als an der kroatischen Küste. Das Frühstück war kurz und knapp, in der Tat musste ich mich dazu überreden lassen etwas zu essen. Die gute Luft, das Glück, die Entspanntheit, unter diesen Umständen entwickle ich selten Hunger. Aber D.s Mutter machte sich große Sorgen um mich, und so aß ich dann doch. Mjam. In einer kroatischen Zeitung entdeckte ich das an der küste viele technische (IT, Telco, etc.) und MBA Jobs ausgeschrieben werden, die meisten entweder in Englisch oder so mit englischen Begriffen gespickt dass selbst ich sie lesen kann. In der Tat fällt es mit viel Mühe gar nicht so schwer bei den meisten Artikel anhand der Schlagzeilen und einigen Wörtern zu erkennen um was es geht. Ich bin erstaunt wieviele Begriffe die Ungarn von den slawischen Völkern übernommen haben, allerdings so dass man dies nur erkennt wenn man beide Sprachen richtig aussprechen kann. Glücklicherweise hat sowohl ungarisch als auch kroatisch nahezu ein 1:1 Mapping. Weiß man wie man es schreibt, so weiß man wie man es aussprechen muss, und umgekehrt, es gibt auch klare Regeln zur Betonung, und keine positionsabhängige Aussprachenabwandlung wie im Deutschen oder Englsichen. Kroatisch geht sogar noch einen Schritt weiter wie das Ungarische und ordnet fast jedem Laut einen eigenen Buchstaben zu, bedarf also nicht der exzessiven Verwendung der Di-, und Trigraphen anderer Sprachen.

    In der Zeitung sehe ich einen aktuellen Report zur Säuberung der Minenfelder, und während die meisten Tourismusgebiete sicher gelten, ist das Innenland noch immer geplagt von den Minen des Bürgerkrieges, und die Aufräumarbeiten gehen nur schleppend voran. Ich habe mal gehört man wird noch mindestens 50 Jahre benötigen um alle Gebiete sicher zu entminen.

    D.s Bruder gesellte sich nach einiger Zeit dazu und wird kamen absurderweise auf das Thema "Schwule". Ich muss sagen ich hab mich nicht dagegen gewehrt das das Gespräch in diese Richtung läuft, ich wollte ja schließlich auch wissen was mit dem Bruder abgeht, aber ich war doch überrascht das dieses Thema von ihnen so ausführlich behandelt wurde. Insgesamt haben sie nichts gegen Schwule, finden es schade das die in Kroatien von der katholischen Kirche (95% Verbreitung) so fertiggemacht werden. Zitat: "Well, being gay in Croatia is like a curse.". Allerdings scheinen beide hetero zu sein, das entnehme ich diversen Hinweisen, und der Geschichte die sie mir erzählten. D.s Bruder erzählte das ein Kellner in seinem Bekanntenkreis sich in ihn verkuckt hat. Es hatte zur Folge das er ihm "zufällig" drei mal am Tag über den Weg lief. Am Ende war es so das er ihn am Strand traf, auf ihn einredete, D.s Bruder legte sein T-Shirt über den Kopf weil es so heiß war, und der Kellner war sofort sauer und fragte: "Why are you doing that? Is something wrong with us?"... D. und sein Bruder bemerkten: "It's like you already have a relation with him.", und zwar in einer Art die mich nicht weiter an deren Heterosexualität zweifeln liesen. Was solls, der Bruder wird schon noch konvertiert werden! Muahahaha! Ich habe weiter still gehalten und nichts erwähnt, schließlich wollte ich ja nicht das immer noch andauernde Posing gefährden.

    Es ging am Vormittag mit den beiden in die Stadt, ich leihte mir die Kamera von D.s Bruder und knippste alles, auch den Bruder. Scherzweise sagten wir: "Die kommen jetzt ins Internet auf eine Sexseite". HA! Wenn die wüßten. Leider habe ich kein Shirtless pic von ihm. *grml*, und D. kam bis heute nicht dazu mir die Bilder zu senden, tsk tsk tsk! Die Stadt ist sehr schön, alt, verwinkelt, dennoch hell. Die Lagune, die vorgelagerte Insel, und die Küste sind ... unbeschreibbar. Ich komme mir vor wie Jodie Foster: "Sie hätten einen Poeten schicken sollen!". Wir trafen in der Stadt auch "The voodoo mother of Mango", sprich eine alte Schulfreundin von D. die Filialleiterin bei MNG ist und uns "zwang" mit ihr im Café gegenüber etwas zu trinken. Natürlich auf der Straße und natürlich während der "Arbeitszeit". Wir saßen auch noch mit D.s Sippschaft in einem Straßen-Café, und ich bemerkte was es heißt "kroatisch" zu lästern :-) Alle 2 Minuten folgte ein Kommentar a la: "Sieh mal an was der trägt! Ein Vater mit Kinderwagen aber gestylt wie ein Model und dazu noch ein Cowboyhut! Model-Cowboy-Daddy?". Wenn die über solche Menschen schon lästern, was sagen dann die anderen bloß über mich? Das macht die Angst vor dem eigenen Aussehen auch nicht geringer! :-)

    Während wir durch die Straßen liefen bemerkte ich das D.s Bruder dauernd telefoniert und ein Italien T-Shirt trägt. Wenn er schwarze Haare wäre könnte man ihn tatsächlich nicht von einem Italiener unterscheiden. :-)

    Irgendwann im Laufe des Tages erfuhren wir das Brazilien raus ist, was mich absolut wunderte. Ich malte mir gute Chancen für Deutschland aus, und selbst wenn Frankreich gewinnen würde sollten die Deutschen darüber nicht traurig sein. Frankreich ist stark, und sie sind immerhin unsere Freunde! Egal, Hauptsache Europa! :-) Das Mittagessen war sehr.. Anders. Es gab schwarzes Risotto, das ist Risotto mit aufgeschnittenen und gebratenen Tintenfischringen welches mit Tintenfischtinte schwarz gefärbt wurde. Es schmeckte nicht schlecht, war aber anders als alles was ich davor gegessen hatte :-)

    Der Strand war sehr schön. Eine Seite war warm aber windig ("Bura" (klicky)), die andere windstill aber weil es dort zum offenen Meer ging war das Wasser dort nur etwa 20° warm. Der Strand lies soooo viele alte Erinnerungen zurückkehren, an kroatische Strände dieser Art, an die Pinien, an Poreč, die Plava Laguna, ... ach ja. Ich habe auch schon lange Zeit keine rote Erde mehr gesehen, ich musste dort also sofort meine Hände darin eingraben! :-) Das Salzwasser war etwas salziger als in Dalmatien, aber denoch nicht so schlimm wie in Grado (Die italienische Adria ist generell ekelig!).
    Da der Bruder nichts von meiner sexuellen Orientierung wußte (muahahaha) konnte ich ihm bei allem zusehen. Posieren, Shower Action, etc. Ich bemerkte da auch das die beiden keinen Gentest bräuchten um zu beweisen das sie die Kinder ihres Vaters seien. Mimik, Gestik, Manieren und diverse Körperteile wurden 1:1 übernommen. :-)

    Der Strand war bis auf das ewige schwimmen, sonnen, Faulenzen und den Genuß eines "King Double Chocolate" Eises weiter nicht sehr ereignisreich (gut so!). Ich bemerkte nur das der Strand voller Ungarn war, und wie sich später herausgestellt hat voller Programmierer! :-)

    Geplant war für den Abend das wir in einen neu eröffneten Club an eben diesem Strand gehen, daraus wurde dann aber wenig. Wir waren in der Stadt in zwei Bars (wie man mir erzählt halt die minimale Anzahl an Bars die man in Kroatien vor einem Clubbesuch abklappern muß) und waren danach angetrunken, müde und so fertig das wir nur noch kurz dort waren. Der Club hatte einen Außenbereich wo wir uns etwa 45 Minuten lang langweilten, und weitere 30 Minuten langweilten wir uns als der im 70ties Style dekorierte Innenbereich eröffnet wurde, und niemand tanzte. Gut, hätten wir weitere 45 Minuten gewartet wär es sicher "krass fett abgegangen, ey", aber die Jungs waren k.o., und wir mussten morgen früh aufstehen, denn mein Flug wurde zwar umgebucht, aber leider nur auf den 14:40 Flug. Übrigens bemerkte ich erst beim Verlassen das der Club auch dem "The Garden" Besitzer gehört.

    Glücklicherweise blickte ich noch vor dem Einsteigen nach oben an den Himmel und war schon fast schockiert. Die Milchstraße, sie war da! Sichtbar, ohne Teleskop! Es schien als ob jemand eine Million neue Sterne aufgehängt hat. So mussten also die Menschen aus jener Zeit vor Smog und Lichtverschmutzung den Sternenhimmel erlebt haben. Himmel! "Sie hätten einen Poeten schicken sollen!"


    Ältere Artikel in den Archiven: 20060730 20060806 20060813 20060820 20060827 20060903 20060910 20060917 20060924 20061001 20061008 20061015 20061022 20061029 20061105 20061112 20061119 20061126 20061203 20061210 20061217 20061224 20061231 20070107 20070114 20070121 20070128 20070204 20070211 20070218 20070225 20070304 20070311 20070325 20070415 20070506 20070513 20070520 20070527 20070603 20070610 20070617 20070624 20070701 20070708 20070715 20070722 20070729 20070805 20070812 20070819 20070826 20070902 20070909 20070923 20070930 20071007 20071014 20071028 20071104 20071111 20071118 20071125 20071202 20071209 20071216 20071223 20071230 20080106 20080113 20080127 20080203 20080210 20080217 20080224 20080323 20080330 20080406 20080427 20080504 20080511 20080518 20080601 20080608 20080615 20080622 20080706 20080713 20080720 20080727 20080803 20080817 20080824 20080907 20080921 20080928 20081005 20081012 20081019 20081026 20081102 20081109 20081207 20081228 20090104 20090111 20090201 20090308 20090315 20090517 20090524 20090614 20090628 20090705 20090816 20090823 20090830 20090906 20090920 20091025 20091108 20091115 20100207 20100314 20100801 

    Acta est fabula,... plaudite!