Tja, nach 10 Jahren Pause war ich dieses Ostern für eine Woche in Ungarn. 3 Tage Budapest, plus 4 Tage Balaton (sind da aber wieder nach Budapest gefahren).
Bilder sind hier (klicky) zu sehen.
Was kann ich sagen? Ich bin immer noch überwältigt. Ich fand es super wieder in Budapest zu sein. Neben den üblichen Dingen die ich so tue wenn ich in Budapest bin (stundenlanges Metró fahren und mit der Villamos die Stadt besichtigen), war ich dieses Mal auch schwul unterwegs. Ich war überrascht wie viel Schwules es dort gibt. Clubs, Musik, Bars, Saunen, Shops, Viertel, etc. Sogar der Marco-Polo (!) Reiseführer widmet diesem Thema eine Info und sagt das Budapest immer schon sehr "offen" war. Die Ungarn waren schon immer "anders" in Europa, ich nehme an das setzt sich dort fort :)
In der Tat, denn während in Zagreb mit 1.1 Mio Einwohnern vielleicht ein einziger Gay-Club existiert, und im "erzkatholischen Kroatien" Schwul-Sein immer noch BÖÖÖÖSE und BUUUH ist, herscht in Budapest mit 1.6 Mio Einwohnern ein Reges treiben, und das obwohl Ungarn noch viel "erzkatholischer" ist :)
Und das obwohl in beiden Ländern Fashion-Verrücktheit herscht! Gut, meiner Meinung nach sehen jedoch die Ungarn tendenziell besser aus ;-). In Kroatien gibt es an der Küste einfach nur "geile" Typen, während in Ungarn auch "sexy", "interresant", "smart", "hübsch", "süß" und "Mir rinnts gleich aus allen Löchern raus!" existiert.
Nur mit einer, eigentlich positiven, Charaktereigenschaft bin ich nicht klargekommen: In Ungarn ist man sehr "offenherzig", soll heißen: Man flirtet viel, heftig, und im Gegensatz zu den Spaniern und Italienern auch mit konkreter Absicht. Wir wurden auch extrem viel begrabscht und durch begrabschen angeflirtet - und das von wirklich gutaussehnden Typen. Leider kamen wir (D. und ich, übrigens) damit überhaupt nicht zurecht -- waren total überfordert. D. hat auch einige konkrete Angebote von Typen die ihm gefallen abgelehnt, aus purer Angst und Fluchtverhalten :)
Wir waren auch total verwirrt als wir in eine Bar gingen und es dort plötzlich Live-Nude-Strip mit anschließendem Live-Sex auf der Bühne gab. Die Stripper und "Geschlechtsverkehrer" kamen danach von der Bühne runter und setzten sich normal ins Publikum - als ob nichts gewesen wär... Sie wurden Teil des Publikums und man konnte sich mit ihnen unterhalten... Huch!
Die Musik in den Clubs und Bars war Top, aber wir hatten auch nix anderes erwartet, schließlich ist Budapest bekannt für die House/Tech/Electro-Musik-Verliebtheit. Einmal im Monat finden in den alten Badehäusern auch Tech-House-Parties statt!
Schlußendlich war ich aber nicht der Szene wegen in Budapest, sondern um das Land und meine Verwandten wiederzusehen, und das hab ich auch. Ich hoffe nächstes Jahr wieder hin zu können, und bin froh mein Ungarisch etwas aufpoliert zu haben :)
Labels: gay, life, music